Infrastruktur
Ein grosses Konfliktpotenzial birgt Infrastruktur, meist Strassen oder Wege, die direkt an der Böschungskante den Gewässern entlang führen. Gräbt der Biber seine Erdbauten in die Uferböschung kommt der Wohnkessel unweigerlich unter die Strasse zu liegen und es besteht Einsturzgefahr.
Ein anderes Problem besteht da, wo Biber in kleinen Gewässern leben, wo die Gewässersohle höher lieg als das umliegende Kulturland. Dazwischen befindet sich ein Hochwasserschutzdamm. Diese Dämme sind meist nur sehr klein. Gräbt ein Biber darin seine Erdbauten kann es vorkommen, dass er durch den Damm gräbt und das Wasser ins Kulturland fliesst.
Viel bleibt dem Biber nicht für ein konfliktfreies Leben
Die beiden untenstehenden Karten zeigen unmissverständlich die Probleme, die die Biber bei der zukünftigen Besiedlung von kleineren Gewässern antreffen werden. Fabien Fivaz vom CSCF hat ein Lebensraum-Modell für den Biber entwickelt (Details dazu siehe Bericht Mit dem Biber leben ), das die potentiell besiedelbaren Gewässer zeigt ( blau in der oberen Abbildung). In der ganzen Schweiz gibt es rund 10'000 km geeignete Gewässer. Im unteren Bild sind rot jene Gewässer eingezeichnet, die entweder auf einer oder auf beiden Seiten direkt auf der Böschungskante eine Strasse aufweisen (7'000 km oder 70 % des potenziell besiedelbaren Gewässernetzes. Gelb sind zusätzlich jene Gewässer eingefärbt, die in sehr flachem Gebiet liegen und wo es zu einer Vernässung von Kulturen kommen könnte, wenn die Biber da einen Damm errichten (5'000 km oder 50 % des potenziell besiedelbaren Gewässernetzes). Es bleiben also nicht viele Gewässer übrig, wo der Biber konfliktfrei seinen Aktivitäten nachgehen kann...